Als Leiter des Forschungsinstituts IDC der SRH Wilhelm Löhe Hochschule, einem der Wissenschaftspartner im PPZ-Nürnberg, unterstütze ich seit 2018 das PPZ.
Mich treibt es an, pflegepraktische Probleme effektiver und auch effizienter anzugehen. Technologien für und mit der Pflege sind dabei nicht gegensätzlich zu betrachten, sondern als Ergänzung. Dies gelingt aber nur mit den Pflegenden und Gepflegten in einer partizipativen Vorgehensweise. Das PPZ kann dazu beitragen, handlungsrelevantes Pflegewissen sowohl über den klugen Einsatz von Technologien als auch Hinweise für einen „Best-Practice-Einsatz“ zu entwickeln.
Es gibt nicht den einen großen Mehrwert, da Technologien für und in der Pflege viel stärker phänotypisch interpretiert werden müssen, wie pflegenah oder pflegefern diese wirken. Wohingegen eine digitale Dokumentation im günstigsten Fall den Nutzen der Pflegeakteure positiv verändert, zielen beispielsweise sensorgestützte Monitoring-Systeme (etwa zum Dekubitus-Management) darauf ab, „dyadisch“ den Nutzen für Pflegende und Gepflegte zu erhöhen. Letztendlich muss sich der Mehrwert von Technologien an der Alltagstauglichkeit und Praktikabilität beweisen. Eine Innovation ist nicht Ausdruck von etwas Neuem, sondern dass Dritte durch die Technologie einen Nutzen erfahren.
Pflege lebt von Informationen und daher liegt das Augenmerk besonders darauf, mit gezielter Datennutzung Pflege effektiver und effizienter zu organisieren. Exemplarisch dafür steht ein Aktivitätsmonitoring – etwa bei Menschen mit Demenz – das hilft, Bewegungsunruhe und Weglaufrisiko gezielter einzuschätzen. Gleichwohl geht es darum, Daten nur für ein klares pflegepraktisches Ziel zu nutzen – mit eindeutiger Information, Mitwirkung und Einverständnis des Pflegebedürften.
Pflegetechnologien sind dann implementierungsfähig, wenn die handelnden Akteurinnen und Akteure für ihren eigenen Gebrauchsnutzen einen Vorteil erfahren und gleichzeitig – Pflege als Sorgebeziehung – eine hilfreiche Wirkung für den Pflegebedürftigen erkennen.