Seit dem 1. Januar 2020 bin ich als Projektmanagerin des Konsortialpartners Forum MedTech Pharma im PPZ-Projekt in unterschiedliche Aktivitäten eingebunden. So organisiere und konzipiere ich unter anderem regelmäßige Experten- und Arbeitskreise zum Thema Pflegeinnovationen. Zudem bewerbe ich das PPZ und dessen Arbeit in unterschiedlichen digitalen Kanälen. Als Netzwerkerin beim Forum MedTech Pharma vertrete ich das PPZ-Nürnberg, um den Austausch zwischen unterschiedlichen Akteuren aus der Pflegebranche zu fördern.
Besonders gut gefällt mir der interdisziplinäre Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Herstellern und Pflegepraxis. Insbesondere letztere werden bei den Praxiserprobungen von Beginn an in unseren Projektteams mit einbezogen, was absolut wichtig und entscheidend für eine erfolgreiche und nachhaltige Implementierung von Pflegetechnologien ist.
Den größten Mehrwert von Pflegetechnologien sehe ich darin, wenn das Produkt sowohl der Pflegekraft als auch den Pflegebedürftigen einen nachhaltigen Nutzen bringt und den Arbeitsprozess zum beidseitigen Wohle verbessert.
Dabei ist entscheidend, die Pflegebedürftigen und Pflegekräfte von Anfang an einzubeziehen und von der neuen Pflegetechnologie zu begeistern. Wichtig ist es, immer das Augenmerk darauf zu legen, dass Technik niemals den sozialen Kontakt oder die menschliche Zuwendung ersetzt, sondern vielmehr eine Entlastung und Unterstützung bietet. Der erfolgreiche Einsatz neuer Pflegetechnologien in der Praxis kann nur dann gelingen, wenn die Produkte durchdacht in bestehende Prozesse integriert werden und für die Pflegenden keinen zusätzlichen Mehraufwand mit sich bringen. Ethische Aspekte dürfen dabei nicht außer Acht gelassen werden.
Akzeptanz und User Experience sind die wichtigsten Voraussetzungen, um Pflegetechnologien erfolgreich einsetzen zu können. Das Produkt muss einwandfrei funktionieren, intuitiv zu bedienen sein und einen Sinn für die Pflegenden und zu Pflegenden haben – nur dann werden Pflegeinnovationen am Markt bestehen
Mit Personen aus der Pflege auf Augenhöhe in den Austausch treten, zuhören und sie fragen: Was ist zurzeit das akute Problem, die größte Herausforderung im Pflegealltag? Worin liegt der größte Handlungsbedarf aus Sicht einer Pflegekraft? Daran würde ich ansetzen.
Wie seit langer Zeit bekannt, gilt es in erster Linie, das Berufsbild der Pflegekräfte ihren enormen Leistungen entsprechend aufzuwerten. Handlungsbedarf besteht daher zunächst in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen auf vielen Ebenen.
Zudem könnte ein Pflegeexpertenrat einberufen werden, der sich lösungsorientiert mit den Belangen und den Herausforderungen in der Pflege befasst und aus praktischen Erfahrungen heraus, gemeinsam mit den Pflegekräften und den Pflegebedürftigen Lösungen erarbeitet und umsetzt.