PPZ - Pflegepraxiszentrum Nürnberg | Exoskelett
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Einsatz von Exoskeletten in der stationären Langzeitpflege

 

Pflegeeinrichtungen stehen vor der großen Herausforderung, Arbeitsplätze so zu gestalten, dass das Pflegepersonal die tägliche körperliche und mentale Beanspruchung langfristig gut bewältigen kann [1].

 

Seit Mitte der 1960er Jahre wird in unterschiedlichen Branchen, auch in der Medizin, mit wechselndem Erfolg daran gearbeitet, die körperliche Leistungsfähigkeit des Menschen mit Hilfe von Exoskeletten zu unterstützen, zu verstärken oder nach entsprechenden Erkrankungen wiederherzustellen [2; 3; 4]. Exoskelette sind Hilfsmittel, die am Körper getragen werden und die Bewegungen des Körpers unterstützen. Hierbei kann beispielsweise beim Heben der Körper der Pflegeperson entlastet werden. In den vergangenen sechs Jahrzehnten wurden unterschiedlichste Systeme entwickelt und zumeist in kleineren Feldstudien erprobt und evaluiert. Trotz dieser langen Zeit finden Exoskelette bisher allenfalls im rehabilitativen Bereich eine zunehmend sichtbare Verbreitung [5].

 

Die Motivation zur Erprobung von (passiven) Exoskeletten bei den Praxispartnern NürnbergStift und Diakoneo im PPZ Nürnberg liegt darin, Erfahrungen mit passiven Exoskeletten zu sammeln und Mitarbeitende an die Nutzung der Systeme im Pflegealltag heranzuführen. Bereits im Mai 2022 fand im NürnbergStift ein „DemoDay“ statt, bei welchem rund 40 Teilnehmende aus unterschiedlichen Bereichen der Gesundheitsversorgung vier Exoskelette ausprobierten und bewerteten. Anhand der Datenauswertung entschied sich das NürnbergStift zum Kauf von drei der vier getesteten passiven Exoskelette, während Diakoneo sich zum Kauf von zwei Systemen entschied.

 

Mit den eingekauften Systemen finden in der Vorbereitungsphase in den Einrichtungen weitere Ausprobierworkshops statt. Interessierte Pflegekräfte werden ab diesen Zeitpunkt, während und nach der Erprobung ärztlich begleitet. Der regelmäßige Einsatz der passiven Exoskelette, die damit einhergehenden Effekte und die gegebenenfalls auftretenden Veränderungen in der Arbeitsroutine werden in einem Zeitraum von 8 Wochen beobachtet, dokumentiert und im Anschluss ausgewertet.

 

Ansprechpartner:

Tanja Dittrich B.Sc., Pflegefachkraft, NürnbergStift   info@ppz-nuernberg.de

Michael Fore, Pflegekraft, Diakoneo  Michael.Fore@diakoneo.de

 

 

Literatur:

 

[1] Hold, P., Ranz, F., Holly, F., Cato, M., Markis, A., Oberweger, A., Baumann, W. M. (2020): Exoskelette in Produktion und Logistik – Grundlagen, Morphologie und Vorgehensweise zur Implementierung, Fraunhofer Austria Research GmbH, Wien.

[2] Ottobock Bionix Exoskeletons (abgerufen 04/2023): Studien zu Exoskeletten, https://ottobockexosekeletons.com/studien-zu-exoskeletten/

[3] Schick, R. (2018) Einsatz von Exoskeletten in Arbeitssystemen: Stand der Technik – Entwicklungen – Erfahrungen, 135. Sicherheitswissenschaftliches Kolloquium am 08.05.2018 im Institut ASER, Wuppertal-Vohwinkel

[4] Sommavilla, Fabian (2019): Wie Exoskelette den Menschen künftig die Arbeit erleichtern, https://infothek.bmk.gv.at/wie-exoskelette-kuenftig-arbeit-bewegung-erleichtern/ vom 20.04.2023

[5] Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) Fachbereich Handel und Logistik (2019): Einsatz von Exoskeletten an gewerblichen Arbeitsplätzen, www.dguv.de Webcode: d927103