PPZ - Pflegepraxiszentrum Nürnberg | Uzarewicz Charlotte
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Fragen an Frau Prof. Dr. Uzarewicz Charlotte

In welcher Funktion unterstützen Sie das PPZ? Für welchen thematischen Bereich stehen Sie? 

Als Professorin für Pflegewissenschaft unterstütze ich das PPZ. Hierbei stelle ich die Praxisebene auf theoretische Füße, um letztlich die argumentative Basis der Pflege zu erweitern.

Was treibt Sie an, was motiviert Sie im ELSI+ Board des PPZ-Nürnberg mitzuwirken?

Pflege ist ein Beziehungs- und Berührungsberuf. Hier geht es um Zwischenmenschliches. Gerade deshalb ist es wichtig, die Dynamik der technologischen Entwicklungen für die Pflege zu begleiten und zu fördern. Technik ist schon seit jeher ein Mittler zwischen den Menschen. So verstehe ich meine Aufgabe im ELSI+ Board: als Vermittlerin zwischen den Technikwelten und den Lebenswelten der Pflege sowie der Patientinnen und Patienten. Die Sprache ist hierbei besonders wichtig und jede Fachdisziplin hat ihre eigene. Es bedarf mehrfacher Übersetzungen bzw. Transformationen, wenn es darum geht, Innovationen im Bereich der Pflege zu implementieren.

 

 

Welchen Ratschlag würden Sie Gründer:innen im Bereich Digital Care mit auf den Weg geben?

Wichtig ist immer, einen Perspektivwechsel einnehmen zu können und die Ambiguitäten und Ambivalenzen zu verhandeln.

Was ist in Ihren Augen der größte Mehrwert, wenn es um den Einsatz von Technologien in der Pflege geht

Arbeitserleichterung, Entschleunigung, Erhalt der Motivation für den Beruf und die Steigerung der Attraktivität der Pflegeberufe.

Wenn Sie Gesundheitsminister:in wären, welche Maßnahme würden Sie im Sinne der Pflege als Erstes umsetzen?

Es wäre ein ganzes Maßnahmenbündel, denn Pflege kann ohne Gesundheitssystem nicht gedacht werden. Ausschlaggebend ist die Finanzierung des Gesundheitssystems. Hier würde ich konsequent auf Gesundheit umstellen und nicht auf Krankheit. Eine Utopie, ich weiß – aber es wird von fast allen Kassen als Slogan geführt! Und es braucht eine systematische Ausdifferenzierung des Berufsbildes der Pflege. Es gibt nämlich nicht „die Pflege“. Unter diesem Begriff sammeln sich sehr unterschiedliche Spezialisierungen. Das müsste viel deutlicher herausgearbeitet werden.

Wie innovativ sind Pflegeinnovationen wirklich?

Innovationen hat es schon immer gegeben. Man darf sich Innovation nicht als einen Paukenschlag vorstellen. So etwas läuft in der Regel langsam und schleichend ab. Es braucht einen Gewöhnungsprozess, bis etwas Neues selbstverständlich wird. Und Pflege hat sich im Laufe ihrer Geschichte schon an sehr Vieles gewöhnt und dabei gezeigt, wie kreativ Pflege eigentlich ist. Das ist eine zentrale Voraussetzung, um überhaupt innovativ sein zu können.

Vielen Dank